Neulich bin ich durch Frontenhausen im Vilstal geradelt, und siehe da, der Ort rühmt sich, "das echte Niederkaltenkirchen" zu sein. Also der Ort, an dem die Eberhofer-Krimis von Rita Falk spielen.

Gibt es auch ein echtes Bad Bründlholz? Schauen wir uns mal die Beschreibung an.

Eine Reihe von Orten haben Elemente zu dem Bild beigetragen, das ich selbst mir von Bad Bründlholz mache: Das Bründlholz ist ein Wäldchen im Landkreis Dachau. Den Namen Würmsee hat früher der Starnberger See getragen. Das Grüneck (also der Berg oberhalb von Bad Bründlholz) ist vom Brauneck bei Lenggries abgeleitet, wo es übrigens ähnlich viele kleine Pensionen gibt. 

Die Uferpromenade mit Dampferanlegestelle sieht für mich wie in Herrsching am Ammersee aus, das Kurviertel aber wie Bad Mergentheim, und das liegt in Franken! Einen großen Einfluss hat auch Bad Tölz mitsamt der dort spielenden Fernsehkrimi-Reihe ausgeübt.

Natürlich müsst ihr keinen einzigen dieser Orte besucht haben, um Lange Schatten zu spielen. Im Gegenteil! Das Spiel ermutigt euch, eine eigene Version von Bad Bründlholz zu schaffen. Alle am Tisch sind beteiligt. Insbesondere Spielende mit dem Damen-Spielzug Die Alteingesessene werden viele Nebenfiguren erfinden.

Letztlich ist Bad Bründlholz einfach die Summe dessen, was am Tisch passiert. Beispielsweise benennt ein Fall einen Bürgermeister von Bründlholz. Wenn ihr diesen Fall nicht spielt, könnt ihr euch gern eine Bürgermeisterin ausdenken. 

Und natürlich könnt ihr auch weiterhin eigene Fälle in Bad Bründlholz ansiedeln und veröffentlichen, ohne mich erst um Erlaubnis zu fragen.

In einer Testkampagne haben die Spielenden einen Bäcker-Konditor namens Gregor erfunden. In Gregors Leckereien trinken die Mordsmaderln gern morgens ihren Tee mit Schuss. Gerade spielen wir den Abschlussfall, und was stellt sich heraus? Gregor ist Teil einer Geheimgesellschaft, die nicht weniger als das Ende der Welt heraufbeschwören will...

Ja, Bad Bründlholz existiert. Es ist das, was ihr euch gegenseitig erzählt.